Schulgeschichte der Bonhoeffer-Schule:
Eine Schule an verschiedenen Standorten:
Die evangelische Volksschule (Schloß) Neuhaus
(Quelle: Presseaufruf des Stadtarchivs im April 2015)
1966 zog die evangelische Volksschule Schloß Neuhaus vom Amtsweg in das neu errichtete Gebäude an der Memelstraße / Am Sandberg. Das 50-jährige Jubiläum 2016 nimmt die Bonhoeffer-Grundschule, die aus der evangelischen Grundschule entstanden ist und damit in der Tradition der ev. Volksschule steht, zum Anlass, das evangelische Bildungswesen in (Schloß) Neuhaus von seinen Anfängen bis heute zu rekapitulieren.
Bekanntlich fallen diese Anfänge ins frühe 19. Jahrhundert, als nach der Säkularisation, der Aufhebung des Fürstbistums Paderborn und nach der kurzen Zwischenetappe des Königreichs Westphalen das Hochstift Paderborn endgültig an Preußen fiel, das ab 1820 Militär nach Neuhaus schickte. Mit dem Militär kamen in die katholische Bevölkerung evangelische Soldaten mit ihren Kindern, die unterrichtet werden wollten. Eine private evangelische Schule wurde 1890 als evangelische Volksschule anerkannt, und ein großer Schritt in der evangelischen Bildungsarbeit war getan. Nach der Aufhebung der Konfessionsschulen im Nationalsozialismus wurde sie bald nach 1945 wieder gegründet und hatte bis zur Schulreform 1968 Bestand. Aus der Volksschule wurde die evangelische Grundschule und aus ihr 1985 die Gemeinschaftsgrundschule Bonhoeffer. Soweit die historischen Eckdaten.
Interessanter als die reinen Daten sind natürlich, abgesehen von vielen Einzelfragen, die noch nach Aktenlage beantwortet werden müssen, Geschichten und Bilder rund ums Schulleben. Die sucht nun die Schule mit Unterstützung des Stadtarchivs Paderborn. Wer ist in die evangelische Volksschule oder Grundschule gegangen und kennt Geschichten aus der Schule, besitzt Fotos? Vielleicht auch ererbt von den Eltern oder noch besser Großeltern oder Ur-Großeltern? Je länger die Zeit vergangen ist, um so rarer sind Geschichten und Bildüberlieferung.
Von dem Schulgebäude in der Münsterstraße 3 ist bislang nur ein einziges Foto bekannt, aus der Zeit vor 1945 gar keins.
Eine Schule an verschiedenen Standorten:
Die katholische Grundschule Heinrich
Aus der Chronik- Zahlen, Daten, Fakten
Mit Beginn des Schuljahres 1968/69 wurde zum 9. August 1968 die katholische Volksschule St. Heinrich Schloß Neuhaus aufgeteilt in die Hauptschule St. Heinrich und die Grundschule St. Heinrich.Nach dem Bestimmungsverfahren, bei dem eine vorgeschriebene Mehrheit der Eltern sich dafür aussprach, dass die Grundschule St. Heinrich eine katholische Bekenntnisschule sein sollte, besuchten 322 Kinder insgesamt acht Klassen der Jahrgänge Eins bis Vier. Diese waren in zwei verschiedenen Gebäuden untergebracht: in der Hauptschule am Amtsweg und im Schloss.
Die Schulleitung übernahm im ersten Jahr noch der Rektor der Hauptschule, Herr Salmen.
Im Jahr 1969 wurde der ehemalige Rektor der Thuneschule in Sennelager, Herr Füchtjohann, Schulleiter der Grundschule St. Heinrich. Unterstützt wurde er in seiner Arbeit durch den Konrektor Herrn Pollmann.
1970 wurden dann sechs von inzwischen elf Klassen (mit 404 Kindern!) im Gebäude der Sertürnerschule am Amtsweg untergebracht; die bisher dort ansässige Sonderschule war nämlich in das 1965 fertig gestellte Gebäude am Sandberg gezogen. Die restlichen fünf Klassen der Grundschule St. Heinrich verblieben im Schloss.
Das jetzige Gebäude der GS Heinrich war also 1965 (Richtfest: 7.10.) fertiggestellt worden, ursprünglich für die evangelische Volksschule. Nach der Neuordnung des Schulwesens in NRW waren zunächst die evangelische Grundschule sowie einige Klassen der Hauptschule Mastbruch hier untergebracht.
Die GS Heinrich zog 1971 mit acht Klassen ein (vier Klassen verblieben im Schloss) und bis 1974 waren beide Grundschulen an der Memelstraße 13 angesiedelt. Dann zog die evangelische Grundschule zum Amtsweg.
Der Schulleiter, Herr Füchtjohann ging zum Ende des Schuljahres 1982/1983 in den Ruhestand. Zuvor – im Jahr 1980 – war Herr Pollmann als Konrektor pensioniert worden, seine Nachfolge trat bis zum Jahr 1983 Herr Kevenhörster an. Neuer Rektor wurde im selben Jahr Herr Stamm, der die Schule bis 1999 leitete. Im Februar 1984 übernahm Herr Heße als Konrektor die stellvertretende Leitung bis 1985. Mit Frau Schürmann kam im Februar 1985 eine langjährige Konrektorin der Schule und die Schulleitung war auf lange Sicht vollständig besetzt.
Am Amtsweg wurden 1997 die Räume für die inzwischen zur Bonhoefferschule gewordenen Gemeinschaftsgrundschule zu eng und es wurde viel diskutiert und überlegt. Die Schulen sollten wieder die Gebäude tauschen, die Katholische Grundschule Heinrich sollte ebenfalls eine Gemeinschaftsgrundschule werden. Die Elternschaft entschied sich jedoch gegen die Umwidmung, sodass es beim Status der Bekenntnisschule blieb.
Schlussendlich zog die Bonhoefferschule ebenfalls an die Memelstraße und durch den Bau des Verbindungstraktes wurde die räumliche Situation beider Schulen etwas entspannt.
Im Jahr 2000 übernahm Frau Raphael als neue Rektorin die Leitung der Grundschule Heinrich. Frau Schürmann verließ die Schule 2002. Frau Steppuhn kam 2004 als neue Konrektorin an die Schule und übernahm 2005 die Schulleitung als Rektorin. Seit 2006 wurde sie in ihrer Arbeit durch die Konrektorin Frau Fuest, später durch den Konrektor Herrn Güth unterstützt.
Mit der Ausweitung der Betreuungsangebote im Jahr 2005 – u. a. durch die Gründung der Offenen Ganztagsschule – stieg der Raumbedarf beständig. Der Bau eines Essenshauses für beide Grundschulen (Fertigstellung 2007) wurde sehr begrüßt, ist aus räumlicher Sicht aber eher der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.
Räumlich hat die Grundschule Heinrich- ebenso wie die Bonhoeffergrundschule- in den letzten 50 Jahren eine ganze Menge mitgemacht. Beide Schulen haben sich jedoch immer den veränderten Bedingungen erfolgreich angepasst und blicken nun in eine gemeinsame Zukunft.