Die Kulturstrolche besichtigen den Dom

Museumsgang und Dombesichtigung, am 11.12.2019, in Paderborn

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Wir, die Kulturstrolche der Klasse 4b, waren am 11.12.2019 auf der Suche nach vielen neuen Eindrücken im kulturellen Bereich unserer Stadt Paderborn.
Dieses Mal stellten wir unseren Forscherausflug unter das Motto: 

Kunst, Kirche und Kultur!

Unser Weg führte uns zunächst direkt in das Erzbischöfliche Diözesanmuseum, am Markt, in Paderborn.
Frau Westermann, die Museumspädagogin, empfing und begrüßte uns dort sehr freundlich.

 

Nach einer kleinen Einführung, in der wir Vermutungen äußern konnten, was in diesem Museum wohl alles zu sehen sein wird, erzählte uns Frau Westermann schon einiges, was uns neugierig machte.
Danach gingen wir, im ersten Teil unseres Programms, mit ihr auf Entdeckungsreise durch dieses Museum. Viele verschiedene Kunstwerke aus vergangenen alten und uralten Zeiten, aus Stein, Holz, Metall, mit und ohne Gold und Diamanten lernten wir dort kennen, wie zum Beispiel:

• Steinsarkophag
• Holz-Skulpturen, wie die berühmte „Imad-Madonna“, die noch Brandspuren aus alten Zeiten aufweist
• Mehrere alte Paderborner Stadtmodelle aus Holz mit alter Stadtmauer-Begrenzung
• 2 Dommodelle des Paderborner Doms aus verschiedenen Jahrhunderten
• 2 Portalfiguren, die auch am Eingang des Domes (Paradiesportal) wieder zu entdecken waren
• 3 dicke Glocken aus klangvollem Metall, wobei uns Frau Westermann bei Klangproben zeigte, dass jede Glocke in sich verschiedene Töne trägt.
• die Domschatzkammer mit vielen vergoldeten Gefäßen und dem Liboriusschrein
• Den Grundriss des Domes
• Deckenkonstruktionen des Domes
• 700 Jahre alte Bücher

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Mit Bausteinen konnten wir anschließend den Grundriss des Domes nachlegen, der wie ein Kreuz aussah. Die zweite Gruppe versuchte einen Spitzbogen aus Bauklötzen so zu bauen, dass er nicht zusammenfiel.

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Während des weiteren Museumsrundganges zeigte uns Frau Westermann noch alte Werkzeuge der Steinmetze. Ein Steinmetz war früher bei den Dombauten der wichtigste Handwerker. Es waren immer viele Steinmetze am Dombau beteiligt.

Sehr alte Bücher (ca. 600 Jahre), die in Glasvitrinen lagen, wurden mit einer besonders schönen und formenreichen Handschrift geschrieben und mit tollen haltbaren Farben geschmückt. Diese rote Farbe wurde z. Bsp. aus Tieren, den Rotläusen, hergestellt.

 

Neben all den vielen neuen Eindrücken war es für uns auch interessant zu erfahren, dass alle Kunstwerke in diesem Museum besonders geschützt werden müssen. Das heißt, sie müssen ganz besonderes gelagert sein, damit verschiedenen Zimmertemperaturen, die Luft und das Licht keine Schäden verursachen können. Ebenfalls sorgen viele verschiedenen Alarmanlagen dafür, dass nichts gestohlen wird.

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Im zweiten Teil unseres Programms besuchten wir den Dom. Viele Kinder kannten das riesige Kirchenbauwerk noch nicht. 

Von allen bemerkt wurde die Ruhe im Inneren der Kirche. So erfuhren wir, dass die dicken Außenmauern dafür sorgen, dass alle Außengeräusche nicht in die Kirche dringen können. Frau Westermann erklärte uns den Sinn der Stille in diesem Dom. Dementsprechend verhielten wir uns auch sehr leise dort. 

  • Wir entdeckten und zählten die 12 Apostel an den Säulen. 
  • Zwei kleine Steinfiguren sahen wir an einer Säule, die schon lange „dafür sorgen“, dass der Dom nicht zur Pader absackt; so erzählte man sich früher diese Geschichte.
  • Anschließend gingen wir „durch“ eine Domwand und konnten dahinter einen Brunnen besichtigen, der etwa 12 Meter tief war. 
  • Wir erfuhren, dass die Orgel „die Königin“ aller Instrumente und hier im Dom die drittgrößte Deutschlands ist. Daneben hat der Dom sogar noch zwei weitere kleinere Orgeln.
  • Wir besuchten die Krypta, eine kleine Kirche unter dem großen Dom, in der wir das Grab des heiligen Liborius besichtigten. Liborius ist der Schutzpatron der Stadt Paderborn. Vor 1183 Jahren wurden seine Gebeine (Knochen) aus der Stadt le Mans, in Frankreich, nach Paderborn gebracht. Jedes Jahr wird das Liborifest gefeiert, um an ihn zu erinnern.
  • Draußen, an den Außenmauern des Doms, entdeckten wir schließlich noch unheimlich aussehende Stein-Skulpturen, die Wasserspeier, die früher Regenwasser vom Dach leiteten und den Blitzeinschlag und damit eventuelle Brände der Kirche verhindern sollten.

 

kultur7Nach diesem Domrundgang machten wir uns, im dritten Teil unseres Programms, nun an die handwerkliche Arbeit.

Die besagten „Ungeheuer“, der Dom-Außenwand, diese teuflisch, tierisch und dämonisch wirkenden Wasserspeier, dienten uns dabei als Vorlage. 

Mit viel Fantasie, handwerklichem Geschick und guten Ideen formten wir aus Ton einen Kopf, der beängstigend aussehen durfte. Mit speziellen Holzwerkzeugen gaben wir den Tonköpfen schließlich noch wichtige Gesichtszüge und den endgültigen Schliff.

kultur8Voller Eindrücke, etwas erschöpft, aber dankbar, verließen wir diesen großen Museumsort. Frau Westermann sei an dieser Stelle noch einmal herzlich für ihr Engagement gedankt!

PS: Jetzt wissen wir auch, warum die Paderborner Kirmes im Sommer und im Herbst „L i b o r i“  heißt.

(L. Schumacher-Brill)